Pieter Bruegel
(1528 -1569) DER ÄLTEREObwohl vor allem als Chronist des täglichen Lebens bekannt, wie es sich
in der Provinz Flandern auf dem Land abspielte, mit den Gemälden "Spreekwoorden"
(Sprichwörter) und "Kinderspelen" (Kinderspiele) hat das Werk von Brueghel auch
eine andere Seite, die uns an Hironymus Bosch (=1516) denken lässt. Wie bei
allen frühen Künstlern spielt die warnende Moralität eine große Rolle. Der
Mensch fühlte sich von einer feindlichen Außenwelt umgeben, voller natürlicher
und menschlicher Gewalt, mit epidemischen Krankheiten und anderen Bedrohungen,
die man sich damals nur als vorbestimmtes Schicksal erklären konnte. Künstler
und Geistliche waren diejenigen, die den Menschen Wege zur günstigen
Beeinflussung des Schicksal zeigen sollten. Von Breugel kennen wir allerdings
auch eine leichte Seite. Er rief ein Gefühl der Verfremdung hervor, wenn er
spielerische Szenen in imposanten, prächtig gemalten Landschaften stattfinden
ließ und durch seine heitere Übertreibung wirkte "Pieter de grappige" (Pieter
der Lustige), wie er auch genannt wurde, auf die Lachmuskeln seiner
Zeitgenossen.